Freitag, 7. Dezember 2012

Heute mal Stricklisel

Ich hatte auf dem Basar wunderschöne Wolle gekauft, handgesponnen und handgefärbt mit Pflanzenfarben - und dazu auch noch kuschelig weich, weil Merinowolle.
Das ist genau die richtige Wolle für eine Babyhose für das kleine Lischen.  Die Farben gefielen mir so gut, ein bisschen wie ein leckeres Bonbon. Die Frau hinterm Stand mochte die Farbkombi auch so gern, dass sie die Idee direkt übernommen hat ;) Das rote Garn links hat der der Mann sich ausgesucht - ja wirklich! Er will ne Mütze daraus. Echt! Öfter mal was neues, ich liebe Überraschungen!


Wunderweiche Kuschelwolle

Ich stricke ja irre laaaangsam, wie ich finde - daher nähe ich auch meisten lieber - aber so Strickhosen sind einfach herzallerliebst und sooooo warm! Also nehm ich die Arbeit gern mal auf mich (immerhin hab ich "nur" 4 Tage für die Hose gebraucht, die Wolle ist zum Glück ja auch dick ;) 

Gestern abend habe ich dann den oberen Teil noch mal aufgetrennt, weil er etwas zu weit geraten war. Jetzt passt sie perfekt und hat auch noch ne Menge Mitwachspotenzial. Vielleicht strick ich unten nochmal was dran, aber momentan ist sie genau richtig so. Die Holzknöpfe an den Trägern können auch noch ein ganzes Stück versetzt werden.
Hier ist das fertige Stück:

Nahaufnahme
Hüühh Pferdchen - hier sind die Farben am realistischsten wiedergegeben.
Die Farben sehen hier etwas grell aus
Einmal am Kindchen, mit Blitz, daher komische Farbe

Für die, die wissen, dass ich gerne mal Wolle färbe und auch verstricke, auch wenn es Jahre dauert: Ja, es ist wahr, ich habe es tatsächlich getan. Die Jacke wird aufgetrennt.
Zur Geschichte: Ich habe hier 16 Wollknäule zuerst zum Strang gewickelt, dann handgefärbt mit Lebensmittelfarbe, wieder zum Knäul gewickelt und dann zu einem Mantel für mich verstrickt.
Das ganze hat gute 1,5 JAHRE gedauert. Aaaaaber, irgendwie passt sie nicht richtig, ist nicht perfekt. Und das ist bei der irren Arbeit einfach viel zu schade und nicht akzeptabel. Also habe ich beschlossen, die Jacke noch mal neu/anders zu stricken. Ich habe mir vorgenommen, schneller als beim ersten mal zu stricken, also diesen Winter wäre schon schön, wenn sie fertig würde.
 Fortsetzung folgt....
 
Und hier, jaaaaaa.......






Samstag, 1. Dezember 2012

Advent


Viel Krankheit hat uns seit Wochen lahm gelegt und nur langsam scheint es bergauf zu gehen. Hier im Blog und an der Nähmaschine ist nicht viel passiert. Ein bisschen schon, zum Beispiel wollten 11 kleine Zwergenmäntelchen für den Adventsbasar unseres Kindergartens genäht werden. Und es entstand noch ein Stillpullover aus neuen Lanastoffen für mich und ein paar Mützchen die ich beizeiten auch noch zeigen werde.
Jetzt wird es erst mal Zeit, dass wieder Ruhe einkehrt und wir endlich aufatmen und neue Kraft schöpfen können.



Advent, mit Kindern nimmt man diese Zeit doch viel mehr wahr. 
Ruhe und Besinnlichkeit, das kommt im Alltag viel zu kurz.


Die Adventzeit wird im Waldorfkindergarten traditionell mit dem Adventgärtlein eingeläutet. Gestern durften wir dieses tolle Fest zum ersten mal besuchen. Für die, die nicht wissen, was beim Adventgärtlein geschieht, erkläre ich es mal schell:
Bei uns abends am 30.November, treffen sich Eltern und Kinder im kerzenerleuchtetem Kindergarten. Der Gruppenraum ist leergeräumt und statt dessen liegt eine große Spirale, gelegt aus Tannenzweigen (unter anderem aus unserem Garten) mitten im Raum. Die Spirale ist so groß, dass ein Weg in die Mitte entsteht, dort leuchtet eine große Kerze. Zuerst gehen die Kinder in einen anderen Raum, wärend die Eltern am Rande Platz nehmen. Liederhefte werden verteilt. Mit dem Lied "Über Sterne, über Sonnen" (s.u.) betreten die Kinder den Raum und setzen sich auf ihre Stühlchen. Eines nach dem anderen bekommt dann von einer der Erzieherinnen seinen Apfel, in dessen Mitte eine duftende Bienenwachskerze steckt, überreicht. Je nach Alter und Temperament des Kindes, wird jedes einzelne durch die Spirale zur Kerze in der Mitte geführt, oder läuft den Weg alleine. Dort darf das Kind seine Apfelkerze an der großen Kerze entzünden und an den vorgesehenen Platz auf die Tannenspirale stellen und dann die Spirale wieder zurückschreiten. So erhellt sich nach und nach die ganze Spirale im Kerzenschein. Wärend dessen werden weihnachtliche Lieder gesungen. Wenn alle Kinder ihr Licht auf die Spirale gestellt haben, verlassen sie den Raum wieder unter dem Gesang von "Über Sterne, über Sonnen". Die Eltern bleiben noch einen Moment in andächtiger Stille sitzen, bevor sie den Raum verlassen und zu ihren Kindern gehen. Die Kinder bekommen zum Abschied noch ihr Apfelkerzchen mit.

  Es war so schön, so andächtig und ruhig, dass mir fast die Tränen kamen. Und unserem Kindergartenkind kamen die Tränen. Sie war so ergriffen, es leuchtete so schön, der Tannenduft, der Gesang... an Mamas Hand schritt sie dann zum ersten mal die Tannenspirale entlang und entzündete ihr Apfellicht. Was für ein schöner Moment! Ich hoffe, dass diese Wärme und das strahlende Licht noch lange in unseren Herzen bleiben!

Ich freue mich, dass wir noch mindestens 5 weitere Adventszeiten so beginnen werden und bin mir wieder einmal mehr sicher, dass wir genau den richtigen Kindergarten für unser Kind gewählt haben! Die beiden Apfellichter meiner kleinen Mädchen leuchten nun bei uns im Wohnzimmer.

Kerzenschein

Und so begleitet mich seit gestern ein wunderschöner Ohrwurm:


Über Sterne, über Sonnen

Über Sterne, über Sonnen
leise geht Mariens Schritt.
Lauter Gold und lichte Wonnen,
nimmt sie für ihr Kindlein mit. 

Wenn Maria heilig schreitet,
von der Sterne Chor geschaut,
wird von ihrer Hand bereitet,
was zur Weihnacht'niedertaut.

Ruft die Sonne, auf zu weben
für des Kindes lichtes Kleid,
bittet dann den Mond zu geben,
ihrem Kindlein Glück und Freud'.

Alle Sternlein spannt sie singend,
an den großen Wagen an.
Ziehet durch den Himmel klingend,
kommt so auf der Erde an

 Text: Karl Schubert Melodie: Edmund Pracht